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Allgemein

Wo Sprache Verantwortung vertuscht

von Gabriele Baron 27. Juni 2018

Unternehmen stellen sich vielfältigen, auch globalen Herausforderungen. Sie entwickeln, produzieren und vertreiben Produkte oder Dienstleistungen. Für alle unternehmerischen Tätigkeiten braucht es Sprachbegleitung: Ein Konzept wird ausformuliert, der Produktionsprozess beschrieben und Informations- und Verkaufstexte werden verfasst.

Wenn Unternehmen sich mit Verlautbarungen an die Öffentlichkeit wenden, geht es beispielsweise um eine Fusion, einen Störfall, einen neuen Vorstand, eine Werksschließung. Auch Medien berichten über die unterschiedlichsten Ereignisse und Herausforderungen wie Globalisierung, Digitalisierung, politische Entwicklungen, Trends aller Art und so weiter.

Nennen Sie Ross und Reiter

Wie erhellend wäre es, wenn all das, was die Öffentlichkeit täglich zu lesen und zu hören bekommt, Ross und Reiter nennen würde. Stattdessen heißt es oft: das ist „dem Wettbewerb“ geschuldet, „der Markt“ verlangt das, „die Globalisierung“ lässt sich nicht mehr rückgängig machen, „die Digitalisierung“ erfordert ein Umdenken.  Wer ist denn bitte der Markt, der Wettbewerb, die Globalisierung? Und alle, die vorher Entscheidungen getroffen haben, die zu gesellschaftlichen Verwerfungen, politischem Chaos, wirtschaftlicher Ausbeutung und oder Umweltschäden geführt haben, bleiben ungeschoren in der Anonymität. Ein klarer Fall von Verantwortungsinsolvenz!

Sprachliche Verpackungskunst und Verantwortungsinsolvenz

Überhaupt wird immer häufiger sprachlich vertuscht, wo eindeutige Verantwortlichkeiten zugeordnet werden sollten: Wenn „der Westen“ wieder einmal politische Entscheidungen trifft, frage ich mich immer: Wer genau? Der ganze Westen? Wo fängt Westen an? Und wo hört er auf? Ist Westen nur eine Himmelsrichtung, ein Wirtschaftssystem oder gar eine Ideologie? Besonders, weil auf der anderen Seite nie von „dem Osten“ berichtet wird. Im Osten weiß man anscheinend immer ganz genau, wie das Land oder der Mensch heißt. Also auf der einen Seite ein undefinierter Obstsalat, auf der anderen Seite die Petersbirne.

Wir haben für alles ein Wort

Dabei haben wir eine so wunderbare Sprache, die für alles Wörter hat bzw. in der wir für alles Wörter neu bilden können. Es gibt also keinen Grund, sich in Allgemeinplätzen zu verlieren, wo klare Worte angesagt wären. Wer will noch hören, dass ein Unternehmen „gut aufgestellt“ ist, wenn der Vorstand stattdessen sagen könnte, worauf man sich im Unternehmen mit welchen Maßnahmen konkret vorbereitet hat? Wer nichts verraten will, sollte nichts sagen und schreiben. Für alle anderen gilt: Sagen und schreiben Sie so konkret wie möglich. Wer dazu eine Anregung braucht, findet sie hier:

 Entdeckungsreise Sprache

Buch Entdeckungsreise Sprache Gabriele Baron

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„So ein bißchen Bildung ziert den ganzen Menschen.“

Heinrich Heine

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